Inklusion durch gemeinsames Spiel, viel Spaß und Sport

Viel Spaß hatten Kinder und Jugendliche beim ersten Hamburger Rollstuhlsporttag
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um ersten Mal lud die von der Stiftung Allianz für Kinder und dem Verein Allianz für die Jugend geförderte „Hamburger Rolli-Allianz“ Schüler ab der fünften Klasse zum Rollstuhlsporttag ein. Rund 500 Kinder und Jugendliche aus 15 Hamburger Schulen – mit und ohne Behinderung – folgten dem Aufruf, sich einen Tag lang spielerisch mit dem Thema Rollstuhlsport auseinanderzusetzen.

Das Thema Inklusion ist zwar in aller Munde, sorgt aber bei vielen Menschen – nicht nur aufgrund kritischer Medienberichte – immer noch für Fragen und manche Unsicherheit: Besonders im Schulalltag stellt der geforderte Perspektivwechsel Lehrkräfte und Pädagogen vor immense Herausforderungen. Auf Dauer kann deshalb die Umsetzung eines gemeinsamen „Wir“ in den Schulen nicht ohne ein umfassendes Umdenken in allen Lebensbereichen erreicht werden. Gezielte Aktionen, Informationen und erlebte Inklusion wie beim ersten Rollstuhlsporttag der Hamburger Rolli-Allianz können jedoch helfen, ein neues Selbstverständnis für ein gemeinsames, weltoffeneres Miteinander zu erlangen.

Der Vormittag stand dabei ganz im Zeichen einer „Miniaturausgabe der Paralympics“ mit rollstuhlspezifischen Aufgaben und Übungsstationen, die die individuellen Fertigkeiten und Fähigkeiten mit dem ungewohnten Sportgerät trainieren sollten. So konnten die Kinder unter anderem einen „Rolli-Führerschein“ absolvieren, verschiedene Wurfspiele erproben oder beim Boccia ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Höhepunkt des bunten Aktionstages war allerdings am Nachmittag das große, schulübergreifende 3 gegen 3-Rollstuhlbasketball-Turnier mit insgesamt 36 Mannschaften.

Neue, spannende Bewegungserlebnisse

Peter Richarz, Initiator der Hamburger Rolli-Alllianz, zog deshalb eine rundum positive Bilanz: “Wir freuen uns sehr, dass der Rollstuhlsport in den Sportunterricht der Hamburger Schulen immer mehr Einzug hält und mit dem heutigen Rollstuhlsporttag sicher einen neuen Höhepunkt erreicht hat.“ Die Kinder und Jugendlichen hätten viel Spaß gehabt und neue, spannende Bewegungserlebnisse erfahren können. „So können sie in Zukunft noch offener auf die rollenden Mitmenschen zugehen”, resümierte der Sportlehrer des BG Klinikum Hamburg (BGKH) und Lehrbeauftragter des Deutschen Rollstuhl-Sportverbands (DRS) nach dem erfolgreichen Aktionstag.

Die Projektpartner der Hamburger Rolli-Allianz, neben dem Deutscher Rollstuhl-Sportverband, Evangelische Stiftung Alsterdorf, Hamburger Sportbund, Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Hamburg auch die Stiftung Allianz für Kinder sowie der Verein Allianz für die Jugend, planen nach einem gelungen Start weitere Veranstaltungen.

Federführend bei der Umsetzung des Projekttages ist der DRS mit einem speziell dazu entwickelten Konzept. Referenten des DRS und BGKH besuchen bereits seit einiger Zeit unter dem Motto „Rollstuhlsport macht Schule“ Stadtteilschulen, Gymnasien und Berufsschulen in der gesamten Hansestadt.

Die „Hamburger Rolli-Allianz“ in ihrer jetzigen Form existiert seit dem Frühjahr dieses Jahres: Unter der Schirmherrschaft der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen, Ingrid Körner, schlossen sich im Januar 2017 Partner aus Politik, Wirtschaft und Sport zur „Hamburger Rolli-Allianz“ zusammen. Über das Projekt der Hamburger Rolli-Allianz sollen gezielt Schnupperkurse für diverse Rollstuhl-Sportarten angeboten werden. Zielgruppe sind Schüler bis 18 Jahren an allen Hamburger Regelschulen und Schulen für Kinder mit besonderem Förderbedarf.